Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Senftenberg

Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden war zu seiner vorletzten Sitzung in dieser Legislatur gestern im Kreishaus OSL in Senftenberg zu Besuch.

Im Ergebnis des Austauschs zum 2. Bericht der Landesregierung zur Lage des sorbischen/wendischen Volkes im Land Brandenburg wurde deutlich, dass seit 2018 einige wichtige Schritte zur Förderung der sorbischen/wendischen Sprache und zur Umsetzung der Minderheitenrechte umgesetzt werden konnte.

Nicht ausreichend sind allerdings die Maßnahmen zur Stärkung der niedersorbischen Sprache als besonders bedrohtem Kernbestandteil sorbischer/wendischer Identität. Leider wurde im Tagesordnungspunkt „Vorstellung des Studiengangskonzepts für die Ausbildung im Lehramt der Primarstufe an der BTU in Senftenberg/Zły Komorow“ deutlich, dass die Koalition ihr Versprechen auf eine schnelle Einführung eines Lehramtsstudiengangs im Zweitfach „sorbische/wendische Sprache“ am Standort Senftenberg in dieser Legislatur nicht umgesetzt hat.

Peer Schmidt (Vizepräsident für Studium und Lehre) erklärte, dass es auf Grundlage der bestehenden Allgemeinen Studienordnung grundsätzlich möglich sei, den Studiengang einzurichten. Allerdings fehlt bis jetzt der klare Auftrag aus dem MWFK, genau das zu tun. Das ist fatal, da die katastrophale Lehrkräftesituation auch in diesem Jahr wieder dazu geführt hat, dass der Sorbischunterricht an weiteren Schulen eingestellt werden musste.

Um den Studiengang wenigstens 2025 starten lassen zu können, braucht die BTU sofort ein Startsignal. Das heißt, dass der neue Landtag sofort nach der Wahl, einen Beschluss auf Sonderfinanzierung zur Ausgestaltung des Lehramststudiengangs fassen muss. Die Linke wird den entsprechenden Antrag auf jeden Fall einbringen.