Gleich an 2 Abenden gab es im Rahmen von Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Chance, das hochspannende Buch „Held*innen auf die Barrikaden“ – Care-Proteste als Ausgangspunkt einer gesellschaftlichen Transformationsstrategie“ von Malika Guellil zu diskutieren. Vor allem bei der Veranstaltung in Senftenberg „Systemrelevant. Wie ist mehr Wertschätzung für Berufe in Bildung, Pflege, Erziehung, Gesundheit und im Sozialbereich zu erreichen?“ am 21.02.2024 wurde deutlich, wie wichtig eine aktive Interessenvertretung in den Care-Berufen, z.B. in der Kindertagesbetreuung ist. Ohne lautstarke Proteste von Fachkräften – im allerbesten Fall mit Unterstützung der Eltern – können wir die Rahmenbedingungen für Kinder und Fachkräfte in den Einrichtungen nicht verändern. Fatal, dass vor allem das hohe Verantwortungsbewusstsein von Fachkräften in Bildung, Betreuung und Pflege gegenüber den Menschen diesen so wichtigen Protest oft verhindert. Deutlich wurde, dass ist im Interesse aller aber genau der falsche Weg. Fatal auch deswegen, da Care-Proteste das große Potenzial haben, notwendige Veränderungsprozesse in unserer Gesellschaft anzustoßen, die ein wirklich gleichberechtigtes und menschenwürdiges Leben für alle ermöglichen könnten. Leider sind sich Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Pflege- und Gesundheitskräfte ihrer eigenen bedeutenden politischen Rolle oft nicht bewusst. Dazu braucht es auch in der Lausitz noch mehr Dialog, Wissen und Vernetzung!